Letzten Oktober hatte ich das Glück, eine ganz besondere Hochzeit begleiten zu dürfen. Das Paar hat sich für eine ganz spezielle Feier entschieden. Die Zwei wollten ihre Vermählung in ihrer Lieblingsstadt Triest feiern und zwar im sehr kleinen Familien- bzw. Freundeskreis. Dafür wählten sie ihre Kinder und Patenkinder und die engsten Freunde aus, die mit den Jahren zu Wegbegleitern geworden waren. Das erste Oktoberwochenende wurde terminlich fixiert und das Paar mit herrlichem Wetter beschenkt. Die gesamte Hochzeitsgesellschaft war im „Grand Hotel Duchi D`Aosta“ untergebracht und ich brauche euch nicht sagen, wie sehr ich mich auf das „Getting Ready der Braut“ in diesem besonderen Rahmen gefreut habe.
Die ersten Stunden nach unserer Ankunft am Freitag verbrachten mein (Lieblings)Mann und ich damit, die Stadt ein wenig zu erkunden. Typisch italienisch, mit einem Hauch „altes Wien“ zeigte sich mir Triest. Ich war zum ersten Mal in dieser italienischen Stadt.
Den darauffolgenden Samstag hatten wir noch bis 15 Uhr zur freien Verfügung, bevor es für mich an die „Arbeit“ (kann man das überhaupt so sagen?? Zu etwas, das so viel Spaß macht?…) ging. Die Braut war anfänglich zwar ein wenig skeptisch, ob es wirklich notwendig wäre, sie vor der Trauung zu fotografieren, ich kann euch aber verraten, dass sie unglaublich gerührt über die Bilder, die dabei mit ihrer Trauzeugin und innigen Freundin entstanden sind, war. Ich kann es nur immer und immer wieder sagen: diese unwiederbringlichen Momente der Vorbereitungen haben etwas ganz besonderes. Authentische Momente, einfangen, was IST und was geschieht, stehen dabei für mich immer im Vordergrund. Und natürlich die vielen liebevollen Details, die ich im Zuge dessen auch gerne vorab für die Erinnerung festhalte.
Die Braut strahlte mit der Sonne um die Wette. Das eigens für die standesamtliche Hochzeit von einer Wiener Designerin entworfene Kleid saß perfekt und neben dem Neuen (Kleid) und dem Blauen (kleinen Detail in der Handtasche) gab es noch etwas Altes und Geliehenes – nämlich Familienschmuck der Mutter der Braut und der Trauzeugin. Es ist schwer zu beschreiben, was in diesen Momenten passiert ist oft magisch, das erste Mal an dem Tag wurden die Äuglein glasig…
Nachdem sich die Braut und der Bräutigam in getrennten Zimmern im Grand Hotel für die Trauung fertig gemacht hatten, brach der Bräutigam mit allen Gästen zum Standesamt auf. Kurz vor 17 Uhr ging es dann für die Braut über den „Piazza dell’Unità d’Italia“ ebenso dort hin. Begleitet und geführt wurde sie dabei von ihrem erwachsenen Sohn, der seine Mutter stilecht und gut gelaunt zu ihrem Bräutigam brachte… eine der vielen rührenden Momente bei dieser so besonderen Hochzeit.
Im Standesamt dann die Rührung des Bräutigams, der seine fesche Braut voller Freude empfing. Nicht nur er hatte Tränen in den Augen.
Es gab so viele schöne Momente bei dieser Hochzeit einzufangen. So viel Freude, inniges Lachen, viel Spaß und vieeeel Miteinander. Wie schön, wenn man solche Tage mit den liebsten Freunden verbringt! Ich gebe es zu: Am liebsten hätte ich das Paar ans naheliegende Meer gelockt. Am Hafen Paarbilder gemacht. Doch den frisch Vermählten war es wichtig, nicht zu lange von der Hochzeitsgesellschaft, die ja nicht so groß war, weg zu sein. Darum schlugen sie vor, die Paarbilder gleich am umliegenden Platz zu machen. Auch hier war es mir wichtig einzufangen, was ist. Keine allzu gestellten Posen, lieber die Details, die gute Laune und die Freude über das „jetzt verheiratet sein“. Für mich als „fotografische Begleiterin“ gilt auf jeden Fall, dem Wunsch des Paares entgegenzukommen. Nichts wird erzwungen. Alles, wie es so kommt.
Zuguterletzt muss ich euch unbedingt ein paar Bilder der absolut schicken Hochzeitsgesellschaft zeigen! Die Braut hatte sich „Mut zum Hut!“ gewünscht und ihre FreundInnen waren alle dem Wunsch nachgekommen (ich als Fotografin war davon entbunden – selbigen hätte es mir wohl bei jeder zweiten Bewegung vom Kopf geweht).
Am Abend wurde dann am Hafen in der Marina gefeiert. Bei heimischem Fisch und allerlei Leckerein wurde bis in die späten Abendstunden das Leben genossen und gelacht. Beim Verteilen der Hochzeitstorte geizte die Braut nicht mit direkten Kostproben. Quasi „von der Hand in den Mund“. Als Draufgabe gab es für alle ein Küsschen.
Eine Hochzeit wie diese von Claudia & Peter, die sich entschlossen haben, ihren weiteren Lebensweg miteinander als Ehepaar gehen zu wollen, auch wenn sie keine 25 mehr sind, ist etwas ganz Besonderes. Immer wieder passiert es mir, dass ich mit älteren Paaren oder geschiedenen Leuten spreche, die meinen: „In meinem Alter, da heirate ich nicht mehr!“ Gerade deswegen habe ich mich gefreut, euch die Fotos von diesem einzigartigen Fest zeigen zu dürfen, denn es macht Mut, es bringt unglaublich viel Freude und es zeigt, dass Träume immer noch in Erfüllung gehen können, auch wenn man vielleicht gedacht hat, „solche“ Träume gar nicht mehr zu haben. ♥ Es macht einen großen Unterschied, ob man sich als junges Paar zum ersten Mal „traut“ und die Familie samt großer Anverwandtschaft dazu geladen wird, oder ob man sich aus der Lebenserfahrung und den Gegebenheiten heraus dazu entschließt, einen anderen gemeinsamen Weg einzuschlagen, seine Hochzeit nur im kleinen, ausgewählten Kreis und in beispielsweise einem anderen Land zu feiern, weil es vielleicht die Umstände im Moment nicht anders zulassen, oder es die zweite Ehe ist oder man sich seine Hochzeit eben g e n a u s o wünscht. Egal, welche Gründe es gibt oder gäbe – es ist immer schön und richtig, „JA“ zueinander zu sagen und seine Hochzeit genau so zu feiern, wie man es sich wünscht.
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